Die Louise Aubry-Kappeler-Stiftung unterstützt im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten im Kanton Basel-Stadt lebende Menschen, die aus sozialen, gesundheitlichen oder anderen Gründen hilfsbedürftig sind. Die Hilfe ist grundsätzlich subsidiär, beziehungsweise ergänzend. Jährlich werden bis zu 600 Gesuche um Einzelfallhilfen geprüft. Derzeit werden mit gesamthaft CHF 500’000 direkt Betroffene unterstützt. Dazu gehören beispielsweise Nebenkostenabrechnungen, die nicht mehr getragen werden können, Zahnbehandlungskosten, Unterstützung für nötige Anschaffungen, Deutsch- und Schwimmkurse oder Freizeitaktivitäten für Kinder. Die Stiftung reagiert in der Form ihrer Unterstützung auch auf gesellschaftliche Entwicklungen.
Zusätzlich zur Einzelfallhilfe will die Stiftung zukünftig auch vermehrt Organisationen in Basel unterstützen, die sich gegen Armut und für Menschen in Not einsetzen. Im Fokus steht dabei die Stärkung bestehender gemeinnütziger Initiativen, die sich durch ihr Engagement für Menschen in Notlagen in Basel hervorgetan haben. Die Stiftung setzt damit bewusst auf moderne Förderansätze wie Betriebsbeiträge und Beiträge zur Organisationsentwicklung. Neben der Einzelfallhilfe und den einmaligen Jubiläumsbeiträgen plant die Stiftung ab 2026 Beiträge zur Organisationsentwicklung.
Auszug aus dem Stitftungszweck:
“Die Stiftung leistet finanzielle Hilfe an Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Basel- Stadt, die sich in bedrängter Lage befinden. Soweit eigene Mittel nicht ausreichen und Leistungen aufgrund gesetzlicher Ansprüche nicht geltend gemacht werden können oder nicht genügen, richtet sie zur Förderung und zur Verbesserung der persönlichen und materiellen Verhältnisse Zuwendungen aus (wie für: zusätzliche Leistungen an Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger; berufliche Ausbildung und Weiterbildung; Ferien; Kuraufenthalte; künstlerische,
kulturelle und wissenschaftliche Bedürfnisse; Sanierung und Konsolidierung bei zerrütteten Verhältnissen im Zusammenhang mit anderen Massnahmen).”
Sowie:
“Beiträge können in beschränkter Weise auch an Institutionen, die im Sinne des Stiftungszwecks tätig sind, gewährt werden.”
Die Befolgung des Stiftungszwecks richtet sich nach den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten der Stiftung. Die Prioritäten werden nach den sozialen Notwendigkeiten gesetzt. Damit reagiert die Stiftung auch auf gesellschaftliche Entwicklungen.
Die Namensgeberin der Stiftung, Louise Aubry-Kappeler, wurde am 9. Juli 1870 in Hagenbach (Kanton Zürich) als Tochter eines Heizers geboren. Später zog sie nach Basel, wo sie 1888 Auguste Aubry heiratete, gemeinsam wohnten sie an der Oberen Rheingasse 21. Ihr Mann hatte in Basel ein Messerschmiede-Geschäft, welches Louise Aubry-Kappeler nach dessen Tod weiterführte. Sie verstarb am 7. April 1954, hinterliess keine Kinder und vermachte den grössten Teil ihres Vermögens an die damalige Armenpflege Basel mit dem Ziel, dass das Geld zur Hilfeleistung an Betroffene verwendet wird. Zwar enthielt das Testament keine ausdrückliche Bestimmung über die Verwendung des Legats, der Notar hielt jedoch fest: “Aus meiner langjährigen Kenntnis von Frau Aubry kann ich aber sagen, dass diese mit Ihrem Legat eine konkrete Hilfe für die Armen bezweckte und nicht einfach eine Vermehrung des allgemeinen Armenfonds.” Demzufolge wurde am 28. Oktober 1955 eine Stiftung errichtet, die diesem Leitgedanken nachkommt. Die Stiftung wurde bis zur Umwandlung der Allgemeinen Armenpflege Basel im Jahr 1984 zum Fürsorgeamt der Stadt Basel (heute Sozialhilfe Basel-Stadt) durch deren Kommission verwaltet. Seit 1992 steht ihr ein Stiftungsrat in der heutigen Form vor.
Stiftungsrat und Geschäftsstelle: Thomas Gander, Claudia Schultheiss, Lucie Hafner, Connie Studer, Simone Schmid, Christoph Döbelin (v.l.n.r. - nicht auf dem Bild: Philippe Wenger)
Der Louise Aubry-Kappeler-Stiftung steht ein 5-köpfiger Stiftungsrat vor. Dieser wird zusammengesetzt durch zwei durch den Regierungsrat von Basel-Stadt gewählte Mitglieder, ein durch den Gemeinderat der Einwohnergemeinde Riehen gewähltes Mitglied sowie zwei vom Stiftungsrat direkt gewählte Mitglieder. Der Stiftungsrat entscheidet über die Gesuche. Die Prüfung der Gesuche und weitere operative Tätigkeiten der Stiftung werden von der Geschäftsstelle geleitet.
Aktueller Stiftungsrat: Thomas Gander (Präsident), Claudia Schultheiss (Vizepräsidentin), Christoph Döbelin (Finanzverantwortlicher), Lucie Hafner, Philippe Wenger.
Geschäftsstelle: Connie Studer & Simone Schmid